Das System MTU

Persönliche Gespräche und Betreuung von Blaumachern

Der Münchner Motoren- und Turbinenhersteller MTU verzeichnete schon 1989 eher schleppende Geschäfte. Hinzu kam auch noch eine Fehlzeitenquote von über 9 Prozent im gewerblichen Bereich. Grund genug für die Tochter der Daimler-Benz Aerospace, eine interne Offensive zur Lösung des Problems zu starten. Zielvorgabe: Deutliche Senkung der Krankheitsrate.

So ging das Unternehmen vor:
  • Alle direkten Vorgesetzten müssen mit ihren genesenen Mitarbeitern Rückkehrgespräche führen. Während dieser Treffen sollen die Chefs Anteil an der Krankheit des Mitarbeiters ausdrücken. Außerdem gilt es, Mut zu machen und Bewußtsein zu schaffen, daß Abwesenheit und Rückkehr bemerkt werden. Ebenfalls wichtig: ausführliche Fragen nach direkten und indirekten Ursachen der Krankheit.

  • Mitarbeiter, die über dem MTU-Krankheitsdurchschnitt liegen, müssen sich einem Betreuungsgespräch stellen. Darin wird ihnen Hilfe angeboten, aber auch nachdrücklich auf mögliche Folgen des Fehlens hingewiesen.

Der Krankenstand sank bis heute auf 6,6 Prozent. Das sind über ein Drittel weniger Krankmeldungen als 1989.
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